Cyber Resilience Act: Was Unternehmen jetzt umsetzen müssen

Der neue Cyber Resilience Act (CRA) der Europäischen Union ist mehr als nur eine weitere Verordnung – er definiert die Spielregeln für den Marktzugang und die Produktsicherheit im EU-Binnenmarkt fundamental neu. Seit dem 10. Dezember 2024 ist der CRA in Kraft. Die allgemeinen Pflichten gelten nach einer Übergangsfrist von 36 Monaten ab dem 11. Dezember 2027 für die meisten Produkte verbindlich: Jedes Produkt mit digitalen Elementen muss von der Entwicklung bis zum Ende seines Lebenszyklus nachweisbar sicher sein. Für Unternehmen, die nicht rechtzeitig konform sind, drohen empfindliche Strafen bis hin zum Verbot des Inverkehrbringens.

Helen Gallwas
Marketing Communication Manager
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Was ändert sich durch den Cyber Resilience Act?

Der CRA führt eine Reihe verbindlicher Pflichten ein, die den gesamten Produktlebenszyklus umfassen. Sicherheit wird zu einem integralen Bestandteil, nicht zu einem nachträglichen Add-on.​

  • Secure by Design: Sicherheit muss von Beginn an in der Produktarchitektur verankert sein.​
  • Kontinuierliches Risikomanagement: Hersteller sind verpflichtet, über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts aktiv nach Schwachstellen zu suchen (Schwachstellenmanagement) und diese durch Updates zu beheben.​
  • Lückenlose Dokumentation: Alle sicherheitsrelevanten Prozesse und die Software-Stückliste (SBOM – Software Bill of Materials) müssen transparent dokumentiert und für Audits bereitgehalten werden.​
  • Erweiterte Verantwortung & Haftung: Die Verantwortung für Sicherheitslücken liegt klar beim Hersteller, was die Haftungsrisiken für die Geschäftsführung deutlich erhöht.​
  • CE-Kennzeichnung: Produkte müssen eine CE-Konformitätskennzeichnung tragen, die CRA-Konformität bestätigt.​

Besonderer Fokus: Automotive –
Wenn die Marktfähigkeit auf dem Spiel steht

Für die Automobilindustrie, die bereits durch strenge Regularien wie UNECE R155 (CSMS) und R156 (SUMS) sowie die Norm ISO/SAE 21434 geprägt ist, schließt der CRA eine kritische Lücke. Während bestehende Vorschriften vor allem sicherheitskritische Fahrzeugsysteme wie Bremsen oder Lenkung abdecken, erweitert der CRA die Anforderungen auf alle anderen digitalen Komponenten – von Infotainmentsystemen über Flottenmanagement-Software bis hin zu Apps von Drittanbietern.​

Die Nichteinhaltung kann im schlimmsten Fall die Marktfähigkeit gefährden und den Zugang zum EU-Binnenmarkt blockieren. Mehrere Hersteller haben bereits Modelle vom Markt genommen, weil eine Nachrüstung der Elektronik-Architektur zur Erfüllung neuer EU-Regeln wirtschaftlich nicht vertretbar wäre.​

Wichtig: Während komplette Fahrzeuge unter bestehender EU-Regulierung (UN R155) ausgenommen sind, müssen Automotive-Komponenten, ECUs, Zulieferer und Aftermarket-Produkte mit digitalen Elementen CRA-konform sein.​

Supply Chain Security: Die neue Schlüsseldisziplin

Die Verantwortung endet nicht beim eigenen Werkstor. Der CRA fordert eine durchgängige Auditierbarkeit über die gesamte Lieferkette. OEMs sind gezwungen, die strengen Anforderungen direkt an ihre Zulieferer weiterzugeben. Supply Chain Security wird damit zu einem entscheidenden Faktor für die Auswahl von Partnern und Lieferanten. Wer hier keine nachweisbare Prozesssicherheit und TISAX®-Konformität bieten kann, verliert den Anschluss.​

Wie btv technologies Unternehmen vorausschauend unterstützt

Fortschritt beginnt, wo reine Optimierung endet. btv technologies gestaltet seine Prozesse bereits heute CRA-ready und unterstützt Unternehmen dabei, die neuen Anforderungen nicht als Last, sondern als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Zukunftssichere Programmierung mit btv SEEL®

Das btv SEEL® Ecosystem macht Cybersecurity ab dem Moment der Programmierung wirksam und programmiert, authentifiziert und zertifiziert Mikrocontroller sowie IoT-Devices individuell, auditierbar und regulatorisch zukunftssicher – CRA-, NIS2- und Data Act-konform. Drei Module, eine Mission: Sicherheit ohne Kompromisse.

SEEL® Programmierung

Der Mikrocontroller erhält sein initiales Programm – quasi seine Intelligenz. Sensible Firmware wird dabei ausschließlich temporär im RAM verarbeitet und nach Abschluss der Programmierung vollständig gelöscht. Keine Spuren im Speicher, keine Risiken.​

SEEL® Interconnect

btv schafft einen sicheren, zertifikatsbasierten Datenraum zur Kunden-IT. Der Kunde behält die volle Datenhoheit – Root-Zertifikate und Private Keys verbleiben immer beim Kunden.​

SEEL® Unlimited

Individualisierung und Zertifizierung in Echtzeit während der Programmierung. Skalierbar von 10 bis 10.000+ Geräten – flexibel, sicher und vollständig auditierbar.

Radikale Transparenz durch das TAK-Modell

Unser einzigartiges Supply-Chain-Modell basiert auf Transparenz, Agilität und Kosteneffizienz – es garantiert 100% Versorgungssicherheit, volle Nachvollziehbarkeit und eliminiert Handelsmargen. Das schafft die vom CRA geforderte Auditierbarkeit vom ersten Prozessschritt an.

Hier mehr erfahren: TAK – Komponentenlogistik as a Service

Zertifizierte Standards als Fundament

Als aktives VDA-Mitglied arbeiten wir an den Standards der Zukunft mit. Unsere Zertifizierungen (ISO 9001:2015, IATF 16949:2016, TISAX®) sind die Basis für Compliance und ein Lieferantenmanagement auf höchstem Niveau.

FAQ: Die wichtigsten Fragen zum CRA

Der CRA ist seit dem 10. Dezember 2024 in Kraft. Die allgemeinen Pflichten gelten nach einer Übergangsfrist von 36 Monaten ab dem 11. Dezember 2027. Bestimmte Pflichten, wie die Meldung von Schwachstellen, treten bereits am 11. September 2026 in Kraft.

UNECE R155 konzentriert sich auf das Cybersecurity-Managementsystem (CSMS) für das gesamte Fahrzeug. Der CRA ergänzt dies und stellt konkrete Sicherheitsanforderungen an einzelne Hardware- und Softwareprodukte im Fahrzeug, die nicht als unmittelbar sicherheitskritisch gelten (z.B. Infotainment-Systeme).

Nur mit einer transparenten Nachverfolgbarkeit können Unternehmen in Audits beweisen, dass jeder Prozessschritt und jede Komponente den strengen CRA-Anforderungen entspricht. Das TAK-Modell von btv technologies bietet genau diese Transparenz von Anfang an.

Eine Software Bill of Materials (SBOM) ist eine vollständige Liste aller Softwarekomponenten in einem Produkt. Der CRA fordert diese Transparenz, um Schwachstellen schnell identifizieren und beheben zu können.

Verstöße gegen grundlegende Sicherheitsanforderungen können mit Geldbußen bis zu 15 Mio. € oder 2,5% des weltweiten Jahresumsatzes geahndet werden. Produkte können vom Markt genommen oder zurückgerufen werden.

Fazit: Handeln Sie jetzt – gestalten Sie den Fortschritt

Der Cyber Resilience Act ist keine ferne Regulierung, sondern eine konkrete unternehmerische Herausforderung, die über die Zukunftsfähigkeit entscheidet. Wer jetzt in CRA-konforme Prozesse investiert, gewinnt nicht nur Sicherheit und Vertrauen, sondern sichert sich einen entscheidenden Vorsprung im Wettbewerb.

Mit btv technologies als Partner profitieren Sie von geprüften, dokumentierten und sicheren Prozessen. 
 

BREAK CHAINS. IGNITE PROGRESS. 

 

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